Nachhaltigkeit
Energie
Energiemanagement
Um die Energieeffizienz kontinuierlich zu steigern und dadurch einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Energie sicherzustellen, betreibt das USZ ein Energiemanagement-System, das im Jahr 2017 im USZ als erstes Spital der Schweiz nach der Norm ISO 50001 zertifiziert wurde.
Im Jahr 2020 erfolgte die Re-Zertifizierung des Energiemanagement-Systems. Mit dem Energiemanagement stellt das USZ u. a. sicher, dass Möglichkeiten, um Energie zu sparen, systematisch erschlossen werden.
Energiesparpotenziale durch innovative Technologien
Mit einer Vielzahl von Massnahmen wurden im Jahr 2020 über eineinhalb Gigawattstunden Energie eingespart, was dem Verbrauch von rund 300 Haushalten entspricht.
Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde zum Beispiel eine neue Lüftungsventilatoren-Technologie eingeführt, durch die eine markante Energieeinsparung von 70% im Vergleich zur bisherigen Anlage erzielt werden konnte. Ausserdem konnten die Geräuschemissionen vermindert und das Ausfallrisiko massiv gesenkt werden, was bei der sensiblen Belüftung von Laboren äusserst bedeutsam ist.
Fördergelder
Im Jahr 2020 erhielt das USZ durch das Programm ProKilowatt des Bundesamtes für Energie den Zuschlag für Fördermittel in der Höhe von CHF 290’000. Gefördert werden stromsparende Massnahmen in den Bereichen Beleuchtung, Lüftungsanlagen, Pumpen sowie zum Ersatz und zur Energieoptimierung von Geräten und Anlagen.
Dank diesen Fördergeldern können auch Massnahmen umgesetzt werden, die ohne Förderung unwirtschaftlich wären. Dadurch können die Bestrebungen des USZ zur kontinuierlichen Steigerung der Energieeffizienz intensiviert werden.
Umwelt
In den Spitälern stellten u. a. der stark steigende Bedarf an Schutzmaterialien, aber auch die massiv beeinträchtigten Lieferketten den Einkauf und die Logistik vor grosse Herausforderungen. Für die sichere Versorgung trotz Pandemie war daher ein agiles Supply Chain Management unverzichtbar.
Versorgungsbarometer als Steuerungstool
Welche Artikel werden wie oft und von wem verwendet? Wie lange reicht der Vorrat? Schon vor der Coronakrise hatte sich eine Gruppe aus Spezialist*innen aus Einkauf, ICT und Logistik mit genau diesen Fragestellungen befasst und mithilfe von selbstlernenden Algorithmen ein Prognosetool entwickelt. Dieses «Versorgungsbarometer» wurde zu einem wichtigen Steuerungstool und einer Entscheidungshilfe für die COVID-19-Taskforce des USZ. Denn damit war es möglich, jederzeit rasch die kritischen und superkritischen Artikel zu erkennen. Als superkritisch gelten Artikel, die für die Behandlung von COVID-19-Intensivpatient*innen eingesetzt werden und nur limitiert verfügbar waren.
Improvisation und Flexibilität
Leere Desinfektionsspender werden normalerweise weggeworfen. Zu Beginn der Pandemie wurden sie zu einem raren und gefragten Gut. In einem Sammelprozess wurden deshalb leere Flaschen und Handpumpen wieder eingesammelt und für die Wiederverwendung aufbereitet. Improvisiert wurde auch für die SARS-CoV-2-Tests: Zwar war die Testkapazität in den Laboratorien vorhanden, es fehlte aber an Testsets für die Abstriche. Also wurde ein eigenes Set entwickelt: Labortaschen gab es genug, die Klinik für Dermatologie produzierte das passende Viren-Transport-Medium und Abstrichstäbchen wurden dazu gepackt. 8’000 Sets wurden so von Hand zusammengestellt und durch den internen Kurierdienst verteilt.
Die funktionierende und agile Zusammenarbeit von Einkauf, Logistik und Aufbereitungseinheit war für die Krisenbewältigung unerlässlich.
Pandemie: Logistik in Zahlen
Der sehr stark erhöhte Materialbedarf führte weltweit zu Knappheit. Auch am USZ stiegen die Verbrauchszahlen für Schutzmaterial und Desinfektionsmittel enorm an:
Normalbedarf/Tag (Durchschnitt 2019) | Pandemiebedarf/Tag (Höchstwert) | |
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FFP-Masken | 123 Stk. | 2’200 Stk. |
Chirurgische Masken | 3’000 Stk. | 16’500 Stk. |
Schutzbrillen | 30 Stk. | 840 Stk. |
USZ-Partnerschaft mit reCIRCLE
Zusammen mit reCIRCLE wurde am 2. November 2020 ein Mehrwegsystem in den Restaurants und Bistros implementiert, seither wurden 3500 Boxen befüllt. In den ersten zwei Monaten konnten so 350 kg CO2 eingespart werden. Das sind rund 175 kg Einweggeschirr, was rund 39 vollen Abfallsäcken entsprochen hätte. Als weiterer Schritt im Kampf gegen Abfallberge ist die Einführung der reCIRCLE «ISY» für Kaffee geplant.