Berichte 2019

Transplantationszentrum am USZ

Seit 1964 werden im USZ Organe transplantiert. Bei Organtransplantationen sind zahlreiche Fachpersonen und Dienste involviert. Vor elf Jahren wurde das Transplantationszentrum gegründet, um Synergien zu nutzen und Schnittstellen zu optimieren.

Das Transplantationszentrum Zürich ist das grösste der insgesamt sechs Schweizer Zentren. Rund ein Drittel aller Transplantationen in der Schweiz wird am USZ durchgeführt 

Trotz Pandemie konnten im Jahr 2020 insgesamt 192 solide Organtransplantationen und 172 Stammzelltransplantationen durchgeführt werden (2019: solide Organe 192, Stammzellen 168).

Anzahl transplantierter Organe im Jahresvergleich

Quelle: Transplantationszentrum USZ, Prof. Dr. Nicolas Müller, Direktor, Ursula Schäfer, Qualitätsmanagerin

2020 2019
CAR-T-Zellen 19 14
allogene Stammzellen 84 68
autologe Stammzellen 88 100
Lebendspende Niere 21 20
Niere 76 71
Pankreas 8 8
Inselzellen 0 1
Lebendspende Leber 3 1
Leber 49 63
Lunge 24 17
Herz 11 11

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Transplantationen während der Pandemie trotz grosser Herausforderungen

Gerade für das USZ, das viele immunsupprimierte Patient*innen auf der Warteliste für eine Organtransplantation betreut, stellte die Pandemie eine grosse Herausforderung dar. Einerseits musste trotz Lockdown der sichere Zugang zum Transplantationszentrum gewährleistet werden, anderseits galt es, die Patient*innen vor der Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen. Schnell wurden deshalb die Sprechstunden umorganisiert und neue Behandlungsrichtlinien für Patient*innen erstellt, die sich bereits infiziert hatten. Auch bei der Auswahl möglicher Organspender musste trotz Zeitdruck eine Infektion mit SARS-Cov-2 vorgängig ausgeschlossen werden.

Der Platz am USZ, vor allem auf den Intensivstationen, war auch für die immunsupprimierten Patienten knapp. Trotz schwierigster Umstände wurde am USZ die gleiche Anzahl Transplantationen als lebensrettende Intervention in hoher Qualität durchgeführt. Das USZ-Team der Donor Care Association (DCA) konnte zusammen mit den medizinischen Fachkräften anderer Spitäler und mit Swisstransplant alle potenziellen Organspendesituationen bearbeiten und vorausplanend an einer Regelung zur allfälligen «Anwendung von Triagekriterien» mitwirken, gestützt auf die reichen Erfahrungen der staatlich geregelten Organzuteilung durch Swisstransplant. Dank guter Koordination und des maximalen Einsatzes aller Mitarbeitenden konnte auf die «Anwendung der Triagekriterien» verzichtet werden. 

Dank schnell etablierter Forschungsprojekte wurden zeitnah Ergebnisse über Behandlungsverläufe wie Komplikationen oder Erfolge publiziert und dadurch Behandlungsrichtlinien angepasst (schweizweite Studie: First Experience of SARS-CoV-2 Infections in Solid Organ Transplant Recipients in the Swiss Transplant Cohort Study). Auch wurde und wird die Impfantwort nach Stammzelltransplantation in einer weiteren schweizweiten Studie untersucht. Diese Erkenntnisse sind sehr wichtig, um den Schutz der Patient*innen abzuschätzen und zu erheben.

2’400 Patient*innen mit Immunsuppression am USZ geimpft

Die Möglichkeit zur frühen Impfung am USZ hat das Risiko, an Covid zu erkranken oder zu versterben deutlich gesenkt. Bereits im Dezember 2020 konnte am USZ unter der Leitung von PD Dr. Barbara Hasse innerhalb kürzester Zeit ein gut funktionierendes Impfprogramm für Patient*innen auf die Beine gestellt werden. Im Rahmen dieses Programms wurden 2’400 Patient*innen mit einer Immunsuppression geimpft (Total 18’000 Patient*innen). Dadurch konnte jederzeit eine adäquate Behandlungs- und Betreuungsqualität für die Patient*innen gewährleistet werden.