Berichte 2019

Institut für komplementäre und integrative Medizin

Das Institut für komplementäre und integrative Medizin des Universitätsspitals Zürich nimmt Aufgaben in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie in Forschung und Lehre wahr. Gemäss der Institutsstrategie «Integrative on all Levels» ist die Vernetzung der verschiedenen Bereiche von zentraler Bedeutung.

Das klinische Angebot ist integrativ begleitend zur konventionellen Medizin und der Mensch wird als Ganzes gesehen. In die Behandlungen und Empfehlungen wird die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten einbezogen. In der Pandemie hat sich das Konzept der Mind Body Medicine sehr bewährt und Inhalte konnten vermehrt digitalisiert werden. Mind Body Medicine unterstützt die Verbindung zwischen Körper und Psyche sowie die Self Care. Ziel ist es, Symptome der Patientinnen und Patienten zu reduzieren und deren Selbstwirksamkeit zu stärken. Digital Health für Mind und Body ist auch ein wichtiger Forschungsschwerpunkt des Instituts. 

  • Bereits zu Beginn des Schweizer Lockdowns im März 2020 konnte ein unterstützendes Mind-Body-Medicine-Angebot für die Bevölkerung und Health Professionals als Webseite aufgeschaltet werden (https://www.mbm-usz.ch/corona/). Es ermöglichte einen breiten, niedrigschwelligen und kostenlosen Zugang zu gut ausgewählten, evidenzbasierten Informationen und Self-Care-Massnahmen zur Unterstützung eines gesunden Lebensstils. Von der Lancierung im März 2020 bis zum Jahresende 2020 zählte die Webseite 31‘000 Besuchende, die durchschnittlich 23 Minuten auf der Seite verweilten.
  • Um die integrativen Behandlungen auch während der Pandemie fortzusetzen, wurden für die meisten Therapieangebote des Instituts digitale Formate entwickelt und in Form von Videokonsultationen implementiert. Im Rahmen der Weiterentwicklung dieser Formate und zur Qualitätssicherung wurden das digitale Angebot wissenschaftlich evaluiert und die Ergebnisse international publiziert. Patientinnen und Patienten sowie Behandelnde haben die Vorteile höher gewertet als die Herausforderungen. Die Behandlungsbeziehung wurde als gut beurteilt. Für die Zukunft scheinen hybride Formate, bei denen die Vorteile von analogen und digitalen Konsultationen verbunden werden, eine gute Option.
  • Eine Reduktion des Distress bei Patientinnen und Patienten war gerade in Zeiten der Pandemie ein wichtiges Therapieziel. Bei Patientinnen und Patienten, die an den Mind-Body-Medicine Gruppenkonsultationen teilnahmen, konnten relevante Verbesserungen gemessen werden. Auch zeigten sich bei diesen in mehreren Lebensstilbereichen positive Veränderungen. 
  • Der CAS «Gesundheitspsychologische Lebensstiländerung und Mind Body Medicine» wurde primär digital durchgeführt und von den Teilnehmenden sehr positiv evaluiert. Der Kurs 2021 ist bereits vor Anmeldeschluss ausgebucht und es gibt eine längere Warteliste.

 

Quelle: Institut für komplementäre und integrative Medizin, Prof. Dr. med. Claudia Witt, Institutsdirektorin