Berichte 2019

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin

Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin konzentriert sich auf das Stellen von Diagnosen bei Patient*innen mit ungeklärten Symptomen und die Betreuung von Patient*innen mit komplexen und mehreren Krankheiten sowie auf einige weitere Spezialgebiete. 

Das Team der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin pflegt dabei eine enge und koordinierte Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Spezialgebieten und bringt alle Informationen und Befunde zu einem Gesamtbild zusammen. Oberster Anspruch dabei ist es, die individuellen Bedürfnisse, Werte und Präferenzen in alle anstehenden Entscheidungen für Abklärungen und Behandlung auf der Basis neuester Erkenntnisse einfliessen zu lassen. Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin besteht aus verschiedenen Abteilungen, ambulanter und stationärer Medizin sowie verschiedenen Spezialsprechstunden.

Ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätsstrategie der Klinik für Innere Medizin ist die regelmässige Durchführung von Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (MuM). Definierte Ziele der MuM sind unter anderem, die Ursachen und Einflussfaktoren der Entstehung von Fehlern zu erkennen, potenziell beeinflussende Faktoren zu erheben und zu verstehen, um die Prozesse im klinischen Alltag betreffend Behandlungsqualität und Patientensicherheit zu optimieren.

Für den stationären Bereich weist die Klinik als einen Qualitätsindikator den Anteil der Patient*innen, die wieder eingetreten sind, im Jahresvergleich aus. Um ungeplante Rehospitalisationen zu vermeiden, erhalten alle Patient*innen bereits beim Austritt einen provisorischen Bericht. Damit kann die Behandlungskontinuität gewährleistet werden. Im Jahr 2020 wurden die definitiven Austrittsberichte innerhalb von zehn Kalendertagen zu 99.6 Prozent abgeschlossen.

2.6 Prozent aller Patient*innen sind 2020 innerhalb von 18 Tagen wieder eingetreten. Dabei ist zu beachten, dass 22 Wiedereintritte einen PCCL (Patient Clinical Complexity Level) von 3 oder darüber hatten. Ab dem PCCL-Wert 3 sind die Patienten schwer bis sehr schwer krank.

Wiedereintritte

Quelle: Routinedaten, Klinik für Innere Medizin, Prof. Dr. med. Christoph A. Meier, Klinikdirektor, PD Dr. med. Martina Kleber, Stv. Klinikdirektorin

2020 2019 2018 2017
Anteil Rehospitalisationen 2.5% 3.2% 2.4% 2.2%
Anzahl Rehospitalisationen 37 50 38 35
Anzahl Fälle PCCL 3-4 patient clinical complexity index 22 31 30 28

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Komplexes Krankheitsbild: Anorexia nervosa

Eines der Spezialgebiete der Klinik für Innere Medizin ist die Behandlung von hochkomplexen Patient*innen mit Anorexia nervosa. Diese Patient*innen sind sehr jung (2020 lag das mittlere Alter bei 31 Jahren). Die Patienten mit Anorexia nervosa haben ein schweres psychiatrisches Krankheitsbild, das mit einer, im Verhältnis zu anderen psychiatrischen Erkrankungen, hohen Letalität einhergeht. Die Patienten leiden infolge des massiven Untergewichts sehr oft an somatischen Folgeerscheinungen wie an Herzrhythmus- und Elektrolytstörungen, Starvation-induced Autophagy, Aspirationspneumonien, Refluxösophagitis und pathologischen Frakturen. 

Zum Teil benötigen diese Patient*innen im Verlauf ihres stationären Aufenthalts auch eine intensivmedizinische Behandlung (zur Sedation und Zwangsernährung). 

Zum multiprofessionellen Behandlungsteam gehören Ärzt*innen, Bezugspflegende, Ernährungsberater*innen und Ergo-/Physiotherapeut*innen. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg die Anzahl Patient*innen im Berichtsjahr von 32 auf 50. 

Anorexia nervosa

Quelle: Routinedaten, Klinik für Innere Medizin, Prof. Dr. med. Christoph A. Meier, Klinikdirektor, PD Dr. med. Martina Kleber, Stv. Klinikdirektorin

Jahr 2020 2019
Fallzahl 50 32
CMI Case mix Index 2.2 2.6
PCCL patient clinical complexity level 2.3 2.3
Fälle mit IPS 9 12

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