Berichte 2019

Qualität und Patientensicherheit dank Transparenz und Solidarität

Das Jahr 2020 war eine ausgesprochen intensive Zeit: Pandemie, Lockdown, Operationsverbot und Intensivstationen, die zeitweise an ihre Grenzen stiessen. Trotz dieser zusätzlichen Belastungen haben sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag für medizinische Qualität und Patientensicherheit eingesetzt.

Das USZ hat im Pandemiejahr unter den Spitälern eine Schlüsselrolle eingenommen. Sehr früh haben wir die Bedrohungen durch SARS-CoV-2 erkannt und die Herausforderungen gesehen, die dadurch auf uns zukommen würden. Eine Corona-Taskforce hat bereits im Januar 2020 damit begonnen, unser Spital bestmöglich darauf vorzubereiten. Nicht nur mussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit aktuellen Informationen versorgt werden, es galt auch, sich ihrer Ängste und Unsicherheiten bewusst zu sein und sich dieser anzunehmen. Die Steuerung der Organisation wurde der Krisensituation angepasst, dafür wurden die Mitarbeitenden eng begleitet und unterstützt.

Wir haben uns bemüht, die Balance zu halten zwischen Massnahmen, die der medizinischen Ethik gerecht werden und einer faktischen Schiessung des Hauses während des Lockdowns, ohne dabei die Patientinnen und Patienten alleine zu lassen. Somit war unser Personal ethisch, medizinisch und logistisch über alle Massen gefordert und dies über eine sehr lange Zeit hinweg.

Ihren Vorsprung an Wissen haben unsere Fachpersonen aus der Wissenschaft, der Klinik und dem Betrieb nicht nur mit anderen Spitälern und den Behörden geteilt, sondern via geeigneter Plattformen auch mit der breiten Öffentlichkeit. Die Vernetzung mit anderen Spitälern und die Zusammenarbeit auf politischer Ebene haben gezeigt, welch grossen Beitrag Transparenz und Solidarität für Qualität und Patientensicherheit leisten können.

Besonders zu Beginn der sich abzeichneten Pandemie spielte die adäquate und schnelle Information der Mitarbeitenden eine äusserst wichtige Rolle. Neben dem jeweils aktuellen Know-How zur Behandlung der Covid-19-Patientinnen und -Patienten musste sichergestellt werden, dass genügend Medikamente und Material für die zahlreichen zusätzlichen Hygienemassnahmen vorhanden war. Auch das Supply-Chaine-Management hat diesbezüglich eine grossartige Leistung erbracht, in einer Zeit, in der selbst in der Schweiz das benötige Material auszugehen drohte.

Die Pandemie hat der Ambulantisierung im Gesundheitswesen Vorschub geleistet. Wurde zum Beispiel die Möglichkeit angeboten, eine medizinische Intervention ambulant durchzuführen, haben viele Patienten diese gewählt. Erfreulich war in diesem Kontext auch, dass wir im Oktober 2020 wie geplant am Flughafen Zürich unser ambulantes Gesundheitszentrum in Betrieb nehmen konnten.

2020 haben unsere Fachpersonen auch neue, innovative Wege erprobt, etwa mit der Telemedizin. Wir haben gesehen und evaluieren können, wie wir vermehrt digitale Kommunikationsmittel für medizinische Leistungen nutzen können. Nicht alle, aber viele der eingeleiteten Massnahmen werden bleiben. In Onlineformaten konnten wir zudem zahlreiche Weiterbildungen und Kurse weiterführen, was für uns als Ausbildungsspital wesentlich war.

Wo immer möglich, haben wir auch im Pandemiejahr mit grosser Sorgfalt aussagekräftige Kennzahlen erfasst und Interventionen zur ständigen Verbesserung der Qualität und Patientensicherheit weiterentwickelt. So können wir Ihnen auch für das Jahr 2020 mit dem vorliegenden Qualitätsbericht darüber Rechenschaft ablegen.

Gregor Zünd, Prof. Dr. med.
Vorsitzender der Spitaldirektion/CEO

ist seit April 2016 Vorsitzender der Spitaldirektion und CEO. Davor war er tätig als Direktor Forschung und Lehre des USZ sowie als Managing Director des Zentrums für Klinische Forschung. Er hat einen Facharzttitel für Herzchirurgie und ist Professor ad personam an der Universität Zürich. Gregor Zünd absolvierte mehrjährige Auslandsaufenthalte in Houston und Boston.