Berichte 2019

Herzzentrum

Das Universitäre Herzzentrum Zürich am USZ zählt zu den führenden Herzzentren der Schweiz. Die Mitarbeitenden der Klinik für Kardiologie und der Klinik für Herzchirurgie arbeiten eng in Heart Teams zusammen. Expertinnen und Experten beider Bereiche entscheiden gemeinsam über diagnostische und therapeutische Massnahmen bei Herzklappenerkrankungen, Rhythmusstörungen und Herzinsuffizienz.

Trotz präventiver Massnahmen bleibt die koronare Herzkrankheit die wichtigste Ursache von Morbidität und Mortalität, auch in der Schweiz.

Akutes Koronarsyndrom (ACS)

Im Jahr 2020 wurden am USZ 608 Patientinnen und Patienten mit ACS stationär behandelt. 

Die Rate der im Spital verstorbenen Patient*innen mit akutem Koronarsyndrom, die im Herzkatheterlabor des USZ behandelt wurden, lag bei 5.9 Prozent. Patient*innen mit Nicht-ST-Hebungs-ACS (NSTEMI und instabiler Angina pectoris) wiesen eine Mortalität von 4.5 Prozent aus und solche mit ST-Hebungsinfarkt eine Mortalität von 8.5 Prozent.

Das USZ ist ein universitäres Schwerpunktzentrum, an das sich Rettungsdienste und zuweisende Spitäler vor allem mit Patient*innen mit akutem Koronarsyndrom mit kritischen hämodynamischen Zustandsbildern beziehungsweise unter Reanimationsmassnahmen wenden. Die Mortalität hängt entscheidend vom hämodynamischen Zustandsbild bei Eintreffen der Patient*innen ab, deshalb werden die Mortalitätszahlen detailliert aufgeschlüsselt.

So hatten zum Beispiel Patient*innen mit Status nach Reanimation eine Mortalität von 31.5 Prozent. Bei Patienten hingegen, die nicht reanimiert werden mussten, lag die Mortalität bei 2.4 Prozent, was im nationalen und internationalen Vergleich einem exzellenten Wert entspricht. 

Referenzen:

  1. Yeh RW et al. NEJM 2010
  2. Yeh RW, Sidney S, Chandra M, Sorel M, Selby JV, Go AS. Population trends in the incidence and outcomes of acute myocardial infarction. N Engl J Med 2010;362:2155-65.
  3. Szummer K, Wallentin L, Lindhagen L, Alfredsson J, Erlinge D, Held C et al. Relations between implementation of new treatments and improved outcomes in patients with non-ST-elevation myocardial infarction during the last 20 years: experiences from SWEDEHEART registry 1995 to 2014. Eur Heart J 2018;39:3766-3776.
  4. Kristensen SD, Laut KG, Fajadet J, Kaifoszova Z, Kala P, Di Mario C et al. Reperfusion therapy for ST elevation acute myocardial infarction 2010/2011: current status in 37 ESC countries. Eur Heart J 2014;35:1957-70.
  5. Awad HH, Anderson FA, Jr., Gore JM, Goodman SG, Goldberg RJ. Cardiogenic shock complicating acute coronary syndromes: insights from the Global Registry of Acute Coronary Events. Am Heart J 2012;163:963-71
  6. Hochman JS et al. NEJM 1999
  7. Thiele H et al. NEJM
  8. Thiele H, Akin I, Sandri M, Fuernau G, de Waha S, Meyer-Saraei R et al. PCI Strategies in Patients with Acute Myocardial Infarction and Cardiogenic Shock. N Engl J Med 2017;377:2419-2432
  9. Rubini Giménez M, Miller PE, Alviar CL, van Diepen S, Granger CB, Montalescot G et al. Outcomes Associated with Respiratory Failure for Patients with Cardiogenic Shock and Acute Myocardial Infarction: A Substudy of the CULPRIT-SHOCK Trial. Journal of clinical medicine 2020;9.

In-Hospital-Mortalität 2020

Quelle: Klinik für Kardiologie, Prof. Dr. Frank Ruschitzka, Prof. Dr. Christian Templin, PD Dr. Barbara Stähli

Anzahl Mortalität (%) Referenz Mortalität (%)
alle ACS Patienten 608 5.9 7.8 (1)
davon alle STE-ACS-Patienten 270 8.5 3.0 - 12.0 (4)
davon alle NSTE-ACS-Patienten 338 4.5 3.7 - 7.6 (2-3)
davon alle ACS-Patienten mit Reanimation 31.5 41.4 - 75.0 (6-7)
davon alle ACS Patienten ohne Reanimation 2.4
davon alle ACS Patienten mit kardiogenem Schock 55.2 45.9 - 59.4 (7-8)
davon alle ACS-Patienten ohne kardiogenem Schock 3.5 2.3 (5)
davon alle ACS-Patienten mit Intubation 34.9 49.6 - 61.5 (9)
davon alle ACS-Patienten ohne Intubation 2.6

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Herzchirurgie

Die Klinik für Herzchirurgie am USZ erlebte 2020 ein turbulentes Jahr mit zahlreichen Herausforderungen. Mit der Neubesetzung der Klinikleitung durch zwei erfahrenen Herzchirurgen ist die Aufbauarbeit intensiv in Umsetzung. Den Willen jedes Einzelnen, voneinander zu lernen und stets nach der höchstmöglichen Qualität zu streben, bekundet Klinikdirektor Prof. Dr. Paul R. Vogt in seinem kürzlich publizierten Interview Mit Herz und Verstand – Universitätsspital Zürich (usz.ch)

Robuste Resultate aus dieser Aufbauarbeit lassen sich erst für das Jahr 2021 darstellen.