Transplantationen während der Pandemie trotz grosser Herausforderungen
Gerade für das USZ, das viele immunsupprimierte Patient*innen auf der Warteliste für eine Organtransplantation betreut, stellte die Pandemie eine grosse Herausforderung dar. Einerseits musste trotz Lockdown der sichere Zugang zum Transplantationszentrum gewährleistet werden, anderseits galt es, die Patient*innen vor der Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen. Schnell wurden deshalb die Sprechstunden umorganisiert und neue Behandlungsrichtlinien für Patient*innen erstellt, die sich bereits infiziert hatten. Auch bei der Auswahl möglicher Organspender musste trotz Zeitdruck eine Infektion mit SARS-Cov-2 vorgängig ausgeschlossen werden.
Der Platz am USZ, vor allem auf den Intensivstationen, war auch für die immunsupprimierten Patienten knapp. Trotz schwierigster Umstände wurde am USZ die gleiche Anzahl Transplantationen als lebensrettende Intervention in hoher Qualität durchgeführt. Das USZ-Team der Donor Care Association (DCA) konnte zusammen mit den medizinischen Fachkräften anderer Spitäler und mit Swisstransplant alle potenziellen Organspendesituationen bearbeiten und vorausplanend an einer Regelung zur allfälligen «Anwendung von Triagekriterien» mitwirken, gestützt auf die reichen Erfahrungen der staatlich geregelten Organzuteilung durch Swisstransplant. Dank guter Koordination und des maximalen Einsatzes aller Mitarbeitenden konnte auf die «Anwendung der Triagekriterien» verzichtet werden.
Dank schnell etablierter Forschungsprojekte wurden zeitnah Ergebnisse über Behandlungsverläufe wie Komplikationen oder Erfolge publiziert und dadurch Behandlungsrichtlinien angepasst (schweizweite Studie: First Experience of SARS-CoV-2 Infections in Solid Organ Transplant Recipients in the Swiss Transplant Cohort Study). Auch wurde und wird die Impfantwort nach Stammzelltransplantation in einer weiteren schweizweiten Studie untersucht. Diese Erkenntnisse sind sehr wichtig, um den Schutz der Patient*innen abzuschätzen und zu erheben.